765 nm to 1.595 nm * Concarneau - Penfret - Sainte-Marine - île de Groix - Lorient - Loctudy - Douarnenez - Camaret-sur-mer - Brest - Roscoff -Lézardrieux - Cherbourg - Le Havre - Zeebrugge - IJmuiden - Stavoren - Woudsend
Pläne sind dazu da, um sie zu ändern ... das scheint irgendwie das Motto des Jahres 2020 zu sein. Nachdem wir die Atlantiküberquerung wegen Corona erstmal auf Eis gelegt haben, war ja die Idee, Lyonesse über den Winter irgendwo in der Süd-Bretagne zu lassen und dann nächstes Frühjahr von dort weiter zu segeln. Nun haben wir aber seit ein paar Wochen Wasser im Boot - nie gut, aber besonders blöd, wenn es sich um Salzwasser handelt. Irgendwo muss also ein Leck sein, aber natürlich wird das Wasser nicht dort sichtbar, wo es ins Boot kommt, sondern sammelt sich in einer Box, wenn wir auf Backbord-Bug stark krängen. Die Suche nach der Ursache gestaltet sich mühsam und das Ganze ist irgendwie wie Zahnschmerzen - obwohl es sich nicht um wirklich viel Wasser handelt und damit erstmal nicht um ein Sicherheitsrisiko, ist das Problem doch immer latent präsent. Ausserdem stellt sich natürlich die Frage nach der Reparatur: fühlen wir uns wohl damit, das in Frankreich irgendwo machen zu lassen oder ist es besser, nach Woudsend zurück zu segeln, wo man bei Breehorn die Bootskonstruktion kennt und auch die Verständigung einfacher ist? Nach vielen Stunden "Forschung" unter Deck und einigen Telefonaten mit der Breehorn-Werft kristallisiert sich der Kiel als mögliche Ursache heraus ... Damit ist aber auch entschieden, dass wir uns von Brest aus auf den Rückweg machen, denn das kann eine aufwändigere Reparatur werden ...
Von Concarneau bis Brest haben uns Felix, unser Sohn, und Kaja, seine Freundin, eine erfahrene Seglerin, begleitet. Das Wetter ist ein wenig durchwachsen, man merkt, dass sich der Herbst allmählich nähert. Aber es wird noch geankert, im Meer geschwommen, und wir sehen fast jeden Tag zum Teil große Gruppen von Delfinen. Und den einen oder anderen Regentag kann man ja auch mit Lesen, Kartenspielen oder dem Besuch des Océanopolis in Brest verbringen. Beim Ankern vor Morgat funken uns Anne und Christian von der Johnny an - wir haben sie schon in Scheveningen getroffen und freuen uns, sie jetzt auf einen Kaffee wieder zu sehen!
Felix und Kaja machen sich von Brest aus auf den Heimweg nach Deutschland - Arbeit und Studium warten. Und auch wir treten zähneknirschend den Rückweg an. Eigentlich wollten wir die Kanalküste auf keinen Fall wiedersehen ... Inzwischen steigen auch die Corona-Fälle in Frankreich und Europa wieder an - damit fallen die englische Küste und Jersey als mögliche Zwischenstopps weg, da Frankreich erneut auf der Quarantäne-Liste steht. Auch in Belgien, Holland und Deutschland werden immer mehr Departements als Risikogebiete eingestuft ... Möglichst zügig nach Friesland also, lange Segeltage (mit schönen Sonnenaufgängen) inbegriffen. Von Le Havre aus fahren wir über Nacht direkt nach Zeebrugge - fast geschafft. Ein paar Tage Stopover zuhause, da Anne, unsere Tochter, aus London kommt (wir haben sie seit Jahresbeginn nicht mehr gesehen), dann gehts ins IJsselmeer und nach Woudsend. Fühlt sich gut an, auch wenn's anders geplant war - und nächstes Jahr ist die Karibik ja auch noch da :)
- Dörte
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