#boatlife

652 nm to  764 nm * île D'Ouessant - Camaret-sur-mer - Morgat - Sainte Marine - Concarneau

Ist das noch Urlaub - oder sind wir schon "liveaboards"? Auf jeden Fall wissen wir nach gut sechs Wochen an Bord nicht mehr so genau, was wir auf die Frage "Sind Sie in den Ferien hier?" antworten sollen ... Natürlich hat Segeln immer etwas von Urlaub: attraktive Hafenorte, lauschige Ankerplätze und tolle Restaurants. Auf der anderen Seite leben wir ja auch Alltag an Bord, und der ist ja durchaus logistisch durchaus aufwändiger als zuhause, wo man einfach im Keller die Waschmaschine anwirft oder nochmal schnell ins Auto springt, wenn man im Supermarkt etwas vergessen hat. In Camaret-sur-Mer, unserem ersten Stopp nach der Île d'Ouessant, sind unter den Schiffen mit nicht-französischer Flagge definitiv viele "liveaboards" unterwegs. Manche - wie das nette junge Paar, das nach einem 40-Stunden-Schlag neben uns festmacht - auf dem Absprung über die Biskaya nach Nordspanien und Portugal. Andere - ähnlich wie wir - auf dem Weg in die Süd-Bretagne, weil sie durch ein Sabbatical oder einfach das Rentnerdasein Zeit für eine lange Saison in Frankreich haben. 

Das Highlight auf dieser Etappe ist auf jeden Fall die Flussmündung des Odet, der als der "schönste Fluss der Bretagne" angepriesen wird. Ob das stimmt, wissen wir natürlich nicht, aber es ist definitiv sehr idyllisch. Mit Sainte-Marine und Bénodet stehen zwei Häfen zur Verfügung, und man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass die Marinamitarbeiter den ankommenden Yachten extra weit mit dem Schlauchboot entgegenfahren, um sie in die jeweilige Marina zu "locken". Wir entscheiden uns für eine Mooring-Boje in Sainte-Marine - eine gute Wahl.

Nach zwei Tagen geht es weiter nach Concarneau - quasi auf den Spuren von Kommissar Dupin. Die historische Altstadt "Ville Close" ist auf jeden Fall sehenswert, aber auch ganz schön voll (und das, wo diesen Sommer sicher weniger los ist als üblich). 

 

Am zweiten Abend in Concarneau erwischt uns nach einem exzellenten Abendessen (im "Belem", super Fischrestaurant!) ein heftiges Gewitter. Zum Glück hatten wir den "petit café" bereits ausgetrunken, so dass Georg schnell vorlaufen konnte, um die größten Schäden am Schiff zu vermeiden. Ich folge ihm 10 Minuten später, lege aber noch einen Zwischenstopp im Sanitärgebäude ein, weil der Steg in Dunkelheit und Regen kaum auszumachen ist. Am Boot angekommen, wird erstmal tief durchgeatmet und die nassen Sachen ausgezogen (immerhin weiss ich jetzt auch im wörtlichen Sinn, wie sich "nass bis auf Haut" anfühlt ... Auf jeden Fall sind wir sehr froh, im Hafen und nicht auf dem Wasser gewesen zu sein!

 

- Dörte

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