484 nm to 880 nm * Kristiansand - Mandal - Vlieland - Hindeloopen - Stavoren - Enkhuizen - Hindeloopen
Der Arbeitsalltag ist wieder eingekehrt – wie immer viel zu schnell. Nachdem die Mädels uns in Kristiansand verlassen haben, galt es für uns, ein gutes Wetterfenster für die Überfahrt nach Holland zu finden. An nächsten Tag ging es aber zunächst nach Mandal, der südlichsten Stadt Norwegens. Der Morgen begann holprig: beide Gasflaschen leer, und der Adapter für norwegisches Gas irgendwo zuhause. Zum Glück wusste eine holländische Crew von einer Esso-Tankstelle, an der man die eigenen Gasflaschen auffüllen lassen konnte. Einziger Nachteil: Taxikosten von 60 Euro ... Nachdem das Gas gefüllt war, konnten wir nur mit Müh und Not unsere Festmacher von der Heckboje befreien (diese lag ca. einen halben Meter unter Wasser) und haben dann kurz noch an der Diesel-Tankstelle im Schlick gesteckt. Da waren wir eigentlich schon kaputt, bevor wir überhaupt losgesegelt waren! Nach einem eher ungemütlichen und nassen 30sm Schlag endete der Tag dann ähnlich holprig wie er begonnen hatte: beim Anlegen (Schwimmsteg mit Ausleger) war ich bereits auf den Schwimmsteg gesprungen, Georg aber an der anderen Seite auf den Ausleger – dieser gab leider so nach, dass er bis zu den Knien im Wasser stand und sich gerade noch an der Reling hochziehen konnte ... Das ganze Anlegemanöver fand (natürlich) im strömenden Regen statt. Mandal an sich scheint ein netter Ort zu sein, die Marina liegt super geschützt in einer Flussmündung und bietet sehr moderne Einrichtungen. Der ereignisreiche Tag hat außerdem eine willkommene Ablenkung von der Planung der vor uns liegenden Nordsee-Überquerung geboten.
Diese beginnen wir am nächsten Morgen um sieben. W bis NW ist für die nächsten zwei Tage angesagt – das wollen wir nutzen, da der Wind danach eher auf SW drehen und deutlich stärker werden soll. Wir hoffen auf eher NW, damit der Winkel zum Wind nicht zu steil wird. Diese Hoffnung erfüllt sich leider nur teilweise – wir liegen doch ganz schön schräg. Das macht das Leben an Bord etwas anstrengend und verursacht ein paar blaue Flecken ... Länger als ein paar Tage möchte man das nicht machen. Dafür sind wir mit zum Teil 7 – 8 Knoten schnell unterwegs. Durchziehende Squalls mit unangenehmen Windänderungen nerven besonders nachts, aber insgesamt kommen wir nach 310 sm und ca. 49h relativ entspannt in Vlieland an (vor allem, nachdem der Hafenmeister uns im extrem vollen Hafen eine schöne Box zugewiesen hat). Ein paar Stunden Schlaf nachholen, dann geht’s auf einen Aperol Spritz und frische Muscheln in den Ort. Dienstag segeln wir dann durchs Wattenmeer nach Hindeloopen und sind nach einem guten Jahr und etwa 2.850 Seemeilen im Kielwasser wieder in unserem Heimathafen! Fühlt sich gut an ...
Nach zwei erholsamen Hafentagen steht dann schon wieder Action auf dem Programm: von Stavoren aus starten wir mit 5 zusätzlichen Charter-Booten und 40 Kollegen plus Lebenspartnern das jährliche Segelevent von Georgs Firma. Nach guter Tradition wird nach Enkhuizen gesegelt, dort unter dem Hafenkran festgemacht und im „Markerwaard“ zu Abend gegessen. Wie immer ein äußerst geselliges Wochenende, das einen schönen Abschluss für einen gelungenen Urlaubstörn bildet.
- Dörte
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